EC Saßbach gewinnt den Europacup für Vereinsmannschaften
Saßbach gewinnt Finale gegen Rottendorf
Volle Emotion ist nicht immer gut – auch wenn sie für durchaus interessante Bilder sorgt. Ausgerechnet mit dem letzten Stock konnte Horst Stranig (EV Rottendorf Seiwald) im Finale gegen den deutschen Meister EC Saßbach auf 8:8 ausgleichen. Was danach folgte, war leider gar nicht lustig. Seine berühmte Jubelposse, ein Knierutscher am Eis, führte zu einem Regelverstoß und Strafpunkt. Das Überschreiten der vorderen Spielfeld-Begrenzung ist laut Regelbuch den Spielern einer Mannschaft während einer Kehre untersagt. Erst wenn sich die beiden Mannschaftsführer über den Ausgang der Kehre geeinigt haben, dürfen Spieler nach vorne gehen. Der deutsche Schiedsrichter, seit Regeländerung per 1. Oktober d. J. mit mehr „Macht“ ausgestattet, schritt ein und sorgte für einen ersten Eklat im noch jungen Eisstocksport-Winter. Der Strafpunkt kam dem deutschen Meister zugute, der selbst viel lieber auf sportlicher Ebene gewonnen hätte:
Thomas Elsenberger, Mannschaftsführer EC Saßbach zeigte sich nach dem Ende trotz Sieg ebenso sichtlich geschockt:
„Wir alle stehen noch unter Schock nach dieser Regelentscheidung. Mit einem Strafpunkt zu gewinnen gefällt uns gar nicht. Natürlich freuen wir uns über unseren dritten Europacup-Sieg nach 2011 und 2013, aber lieber wäre uns eine sportliche Entscheidung gewesen. Wir alle haben an diesem Wochenende die neuen Bestimmungen und die Rolle der Schiedsrichter im neuen Regelwerk gespürt.“
Andreas Spendier von EV Rottendorf:
“Wir haben gewusst, dass die Schiedsrichter nach den Regeländerungen im Oktober aktiver sind als zuvor und scharfe Entscheidungen treffen werden. Leider ist der Regelverstoss korrekt. Es ist natürlich sehr schade, dass wir durch so ein Missgeschick den Titel nicht verteidigen konnten. Ein Stechen wäre noch interessant geworden. Wir gratulieren trotzdem EC Saßbach zum Titelgewinn.”
Wettbewerbsleiter Georg Smounig von der IFI:
„So leid es mir für den EV Rottendorf tut – es war ein eindeutiger Regelverstoß, den der Schiedsrichter zu ahnden hatte. Außerdem haben wir alle teilnehmenden Teams über die penible Einhaltung der Regeln informiert. Bitter natürlich, wenn so eine Entscheidung solche Auswirkungen hat.“
Nach einer durchwachsenen Vorrunde konnten sich die Kärntner am Finaltag enorm steigern. Mit einem 13:5 im Achtelfinale gegen AEV Kaltern (ITA), 10:8 im Viertelfinale gegen ESV Union Ladler Wang und einem 14:10 Halbfinalerfolg gegen SU Guschlbauer St. Willibald schafften die Kärntner erneut den Einzug ins Finale. Finalgegner EC Saßbach eliminierte im Halbfinale TSV Hartpenning, im Viertelfinale EV Straßwalchen 17:6 und im Achtelfinale den FC Ottenzell (GER) knapp mit 10:9.
Die ersten sechs Kehren im Finale gehörten dem deutschen Meister, der nach 7 Kehren mit 7:4 in Führung ging. In der vorletzten Kehre gelang den Rottendorfern der Anschluss auf 7:8. – Horst Stranig schaffte mit dem letzten Schuss das 8:8. Mit seinem berühmten “Jubel-Knierutscher” kam es zu einem Regelverstoß. Strafpunkt für Rottendorf und 8:7 für Saßbach. Nach der Entscheidung des deutschen Schiedsrichters gingen die Wogen in der Eishalle Amstetten in die Höhe.
Johann Schopf von St. Willibald:
„Wir sind mit dem dritten Platz sehr zufrieden, auch wenn wir unglücklich gegen Rottendorf im Viertelfinale gescheitert sind. Wir haben eine 7:0 Führung noch aus der Hand gegeben. Schade, dass Rottendorf durch einen Regelverstoss im Finale verloren hat, aber die Regeln müssen von allen eingehalten werden.“
Wang-Obmann Stefan Solböck zum Abschneiden seine Mannschaft:
„Wir sind sehr enttäuscht, da wir gegen Rottendorf im Viertelfinale ganz knapp verloren haben. Horst Stranig hat den letzten Schuss zum Sieg getroffen. Die Vorrunde war ok und wir können mit Zuversicht auf die Staatsmeisterschaften im Februar hier in Amstetten schauen. Der Regelentscheid im Finale schadet dem Sport mehr als er nützt. Wieso gab es nicht schon früher eine solche Entscheidung? Es gab schon vorher solche Übertretungen von Horst Stranig.“
Michael Krenn Mannschaftsführer ESV Kowald Voitsberg:
„Wir haben im Viertelfinale gegen Hartpenning bis zur 10. Kehre voll dagegen gehalten, erst auf der letzten Kehre das Spiel verloren. Nach dem tollen Auftritt am Samstag mit dem Gewinn der Vorrunde in einer starken Gruppe sind wir jetzt sehr natürlich enttäuscht. Zum Finalentscheid – eine bittere Entscheidung für Rottendorf, aber so sind leider die Regeln.“